Sein Primizspruch lautete "Geh nur, wohin ich dich sende, verkünde, was ich dich heiße, fürchte dich nicht, ich bin ja bei dir. (Jer. 1,7)“ und danach lebte er auch. Nach einer kurzen Station in der Pfarrei Nagel als Aushilfspfarrer wirkte er als Kaplan in Haibühl. Ab 1967 war er in Neutraubling tätig. 1977 wurde ihm die Pfarrei St. Andreas zu Runding verliehen, die ihm zur Heimat wurde.

In den 40 Jahren als Pfarrer von Runding mit der Filiale Lederdorn hat er vieles angeschoben und bewirkt. Gleich nachdem er die Pfarrei übernommen hatte, wurden die Schulden des Kirchenbaus (Einweihung 1975) beglichen. Unter seiner Regie schaffte man 1977 für die Andreaskirche eine Orgel an, die 1998 durch die imposante Vleugel´s Orgel ersetzt wurde. Der Rundinger Friedhof erfuhr eine Erweiterung unterhalb des Leichenhauses, am Alten Friedhof entstand eine neue Mauer und er regte die Restauration der Heiligenfiguren in der Pfarrkirche an. Pfarrer Schmid etablierte einen KDFB-Zweigverein und einmal monatlich finden auf seine Initiative hin die beliebten Seniorentreffen im Pfarrsaal statt. Er wollte hinaus zu seinen Leuten in die Dörfer, deswegen rief er die Schauerämter ins Leben – ein schöner Brauch der beibehalten wurde. Seitdem finden um die Bittwoche Gottesdienste im Freien statt, bei denen um Schutz für die Einwohner, gedeihliches Wetter und gute Ernte gebetet wird. Auf Anregung des damaligen Gemeindeoberhauptes und jetzigen Altbürgermeisters Willi Hastreiter wurde Schmid 1990 zum Bischöflich Geistlichen Rat ernannt, einen Titel, den er nie groß vor sich hertrug. Aufgrund seiner Verdienste wurde ihm von der Gemeinde die Ehrenbürger-Würde verliehen und bei etlichen Vereinen wurde er Ehrenmitglied. 2007 ging Pfarrer Karl Schmid in den Ruhestand. Über seinen Ruhestand hinaus, half er seelsorgerlich in der neu gebildeten Pfarreiengemeinschaft Runding/Lederdorn mit. Einige Jahre zuvor hatte er sich in Runding ein Haus gebaut, das er bis zu seinem Tod bewohnte.

Die meisten Rundinger und Lederdorner verbinden mit ihm alle kirchlichen Feiern ihres Lebens: Taufe, Erstkommunion, Firmung, Ehe. Viele unserer Angehörigen hat er auf ihrem letzten Weg begleitet und würdevoll beerdigt. In unzähligen Gottesdiensten hat Gottes Wort in seinen Predigten gedeutet: Nie belehrend, nie von der Kanzel herab, sondern in unserer Mitte stehend und erklärend.

O Herr, gib Ihm die ewige Ruhe!